Eine Tasche für Magda Portal
gepackt von Carmen Luna
Yo Soy Magda Portal – ich bin Magda Portal, so hat Carmen Luna ihre Hommage an die peruanische Dichterin und Politikerin betitelt. Sie lebte von 1900 bis 1989 meist in Peru, zum Teil im Untergrund, wurde verfolgt und mehrfach ins Gefängnis gesteckt. Dort verbrachte sie 500 Tage und Nächte. Sie gründete die sozialistische Partei APRA (American Popular Revolutionary Alliance) mit, trat aber wieder aus, weil der Führer der Partei, Haya de la Torre, Frauen das Wahlrecht nicht zugestehen wollte.
Ihre literarische Karriere begann sie mit dem Schreiben von Gedichten, wobei laut Carmen Luna viele von ihren (unglücklichen) Liebesbeziehungen handelten. Magda Portal arbeite auch als Journalisten für Magazine. 1923 sollte sie einen renommierten Literaturpreis erhalten, den sie aber ausschlug, als sie erfuhr, dass der peruanische Präsident höchstpersönlich den Preis übergeben wollte.
Ob Carmen Luna Magda Portal jemals begegnet ist? Nein, schreibt sie, aber sie vermutet, so viel hat sie verraten, dass die Dichterin eher unordentlich gewesen sein muss. Deshalb finden sich der Kunstledertasche auch einige Papierschnipsel mit Gekrakel darauf, ein einzelnes Hustenbonbon (von Verdi), eine Heftklammer, ein Glöckchen (wie sie manchmal Schoko-Osterhasen um den Hals tragen) und ein Kamm mit Zahnlücken.
Die vielen Postkarten aus Peru zeigen ein schönes Bild von Magda Portals Herkunftsland. Jorge Luis Borges „El libro de arena“ lädt spanischsprechende Menschen zum Schmökern ein. Ein Gedicht von Magda Portal findet sich handgeschrieben in einem Notizheft. In einem kleinen Geldbeutel stecken 10 Nuevo Soles, Stand heute 2,69 Euro.
„Mit dieser Tasche möchte ich Magda Portal würdigen, eine Frau, die ein politisch, kulturell und künstlerisch tatenreiches Leben geführt hat.“
Seamos Magda Portal!
KS