Eine Tasche für Emmi Schnettler
gepackt von Kathrin Pläcking
Und dann gibt es Taschen, die sind wie Wundertüten. Jedes darin versteckte Element ist so ausgesucht außergewöhnlich und erzählt eine außergewöhnliche Geschichte. Dazu gehört sicherlich diese braune, etwas unhandliche Reisetasche. Bombensplitter, ein kaputter Wecker oder ein Neuruppiner Bilderbogen sind wahrlich ungewöhnliche Beigaben. In Briefen an ihre „Omma“ schenkt uns Kathrin Pläcking in wunderbarem Ton den nötigen Kontext.
Diesen Geschichten wollen wir hier nicht vorgreifen. Deshalb belassen wir es bei ein wenig Hintergrundinformation zu einer der Einlagen. Immerhin stiftete Kathrin Pläcking den Wahlheimaten einen echten Neuruppiner Bilderbogen von ihrer Omma Emmi! Wertvoll soll der Bilderbogen sein und dennoch oder gerade deswegen in ein Kunstprojekt wie der Taschensammlung passen, ist Kathrin Pläckings Meinung dazu. Danke hierfür!
Nun zum Background: „Bilderbogen werden die Einblattdrucke (Flachdruck) des 18./19. Jahrhunderts genannt, die zumeist handkoloriert waren. Als populärer Bild- und später Lesestoff waren sie weit verbreitet. Die Blätter, auf billigem Papier gedruckt, sollten ebenso belehren wie beschäftigen und unterhalten.“ (Wikipedia)
Besonders bekannt waren die Bilderbogen aus Neuruppin. „1835 begann die Lithografie-Anstalt Oehmigke & Riemschneider mit der Herstellung von Bilderbogen, ein Unternehmen, das durchaus erfolgreich arbeitete und ähnlich lange existierte – erst in den 1930er Jahren erschien hier mit der Nummer 10.545 der letzte Bilderbogen.“
Emmi Schnettlers Neuruppiner Bilderbogen trägt übrigens die Nummer 905. Wie wertvoll er wirklich ist, wissen wir nicht. Ein Wunder aus einer Wundertüte ist er aber allemal.
KS