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Frauen*orte Freiburg

Bürgermeister von Kirchbach weiht erste Tafel gemeinsam mit Birgit Heidtke und Frauenbeauftragter Simone Thomas ein

Am 30. Juli um 16 Uhr war es endlich so weit: Unter Mitwirkung von Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach und der Freiburger Frauenbeauftragten Simone Thomas fand die erste Tafel ihren Platz am Neuen Rathaus.

von Kirchbach setzt symbolisch eine Schraube

Sie ist Teil von drei Tafeln an historischen städtischen Gebäuden in Freiburg. Nicht nur am Neuen Rathaus am Rathausplatz, sondern auch am Rotteckhaus in der Rathausgasse und am Historischen Kaufhaus am Münsterplatz werden die Freiburger Frauen*orte an die ersten Politikerinnen der Stadt erinnern.

Birgit Heidtke hält die Eröffnungsrede

Zum Beispiel Mathilde Otto, die 1919 als katholische Sozialpolitikerin im Badischen Landtag war und in der Weimarer Republik die einzige Frau blieb, die aus dem Stadtparlament in das höhere Gremium des Stadtrats gewählt wurde. Oder Lina Wäldin, die im Freiburger Verein für Frauenstimmrecht aktiv war und 1919 zu den ersten liberalen weiblichen Stadtverordneten gehörten. Am Historischen Kaufhaus, dem Sitzungsort der Stadtparlaments in der Weimarer Republik, erinnert der Frauen*ort namentlich an alle 14 ersten, gewählten Kommunalpolitikerinnen von 1919.

Simone Thomas stellt den Kontext zur Frauengeschichte her

Die Freiburger Frauen*orte sind ein Projekt der Feministischen Geschichtswerkstatt Freiburg e.V. Es wurde ermöglicht durch Fördermittel, die im Kontext des 100jährigen Jubiläums zum Frauenwahlrecht in Deutschland 2019 vom Sozialministerium BadenWürttemberg zur Verfügung gestellt wurden. Mit den Tafeln entstehen Erinnerungsorte, die das Wirken von Freiburgerinnen nachhaltig im öffentlichen Stadtraum sichtbar machen.

Eine Blume zur Ehrung darf nicht fehlen

Vor Ort können über den QR-Code auf der Tafel zusätzliche Informationen abgerufen werden – als Text oder Audio. Im Ensemble funktionieren die Tafeln so auch als Audioguide und können in einem individuellen Stadtrundgang erkundet werden.

Voilà

Der Verein Feministische Geschichtswerkstatt Freiburg e.V. entwickelt Projekte zur regionalen Geschichte und Erinnerungskultur. Die Freiburger Frauen*orte sind ein wachsendes Unterfangen, das der Verein in den nächsten Jahren weiter verfolgen wird. Zwei Tafeln sind bereits in Vorbereitung:

  • für die Juristin Dr. Erica Sinauer, deren Weg als Wissenschaftlerin 1933 an der im NS gleichgeschalteten Universität jäh endete und die im KZ Auschwitz ermordet wurde,
  • und für Lina Haack, die als Sozialdemokratin Arbeiterrätin in der Revolution von 1918/19 war und ebenfalls du den ersten Abgeordneten im Stadtparlament gehörte.