Tag 1: Das Projekt – Polizeigewalt gegen FLINT-Personen
Am 25.11. findet jährlich der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt. Der Ursprung des Tages geht auf den Fall der Schwestern Mirabal zurück, die 1960 durch Militärangehörige der Dominikanischen Republik verschleppt und ermordet wurden. Seit den 1980er Jahren erinnern lateinamerikanische und karibische Feministinnen an die Tat; 1999 übernahmen die Vereinten Nationen den Gedenktag offiziell.
Patriarchale Gewalt zeigt sich in vielen Formen: Physisch, psychisch, oftmals häuslich, aber auch strukturell und institutionell. In diesem Jahr haben wir von der Femwerkstatt uns das Ziel gesetzt, institutionelle Gewalt gegen Frauen, inter, trans und nicht-binäre Personen, die von der Polizei ausgeht, genauer zu betrachten. Deshalb teilen wir vom 25. November bis zum 10. Dezember dazu täglich einen neuen Beitrag. Historische und aktuelle, lokale und internationale Texte beleuchten verschiedene Dimensionen der strukturellen Polizeigewalt gegen Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre und trans Personen und zeigen deren Verschränkung mit Diskriminierungserfahrungen.
Mit den exemplarischen Geschichten, die Mitglieder der Femwerkstatt erarbeitet haben, können wir keinesfalls die gesamte Bandbreite polizeilicher Gewalterfahrungen abdecken. Unsere Beispiele beziehen sich mit wenigen Ausnahmen auf den westeuropäischen Raum und zeigen – unbeabsichtigt – sicherlich auch, dass sich unsere Gruppe vorrangig aus weißen Personen zusammensetzt. Außer Frage steht, dass institutionelle Gewalt neben Sexismus und Queerfeindlichkeit besonders auch durch Rassismus verstärkt und befördert wird und ein intersektionaler Blick auf die Verschränkungen von Gewalterfahrungen nötig ist.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr unser Projekt in den kommenden 16 Tagen verfolgt, begleitet und teilt und gerne auch die Gelegenheit nutzt, um Eure eigenen Erfahrungen zu teilen oder von anderen Geschichten und Beispielen zu erzählen. Morgen folgt dann der erste Bericht – wir reisen in die DDR und erfahren mehr über Repressionen und Gewalt, die lesbische Frauen dort erlebt haben.