Here and Black (Program im Herbst)
Herbstprogramm Here and Black Schwarze Erfahrungen in Europa, Deutschland, Südwestdeutschland – Geschichte und Gegenwart.
Here and Black ist eine Veranstaltungsreihe mit offenem Konzept und unterschiedlichen Plattformen. Hier kann man sich einklinken und mitmachen. Neben mehreren Ausstellungen (Kunst und Dokumentation) finden Literaturlesungen, Konzerte und Erzählcafes sowie Radiointerviews statt. Bereits jetzt hat die Initiative in Freiburg mehrere Plattformen, Veranstaltungsorte und Partner.
Programm im Herbst:
Donnerstag, den 19. Oktober 2017, 19:00 Ausstellungseröffnung Black Germany – vor dem zweiten Weltkrieg im Foyer des Goetheinstituts, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg.
Eröffnungsvo
Sonntag, den 22. Oktober 2017, 17:30 Filmvorführung: Majubs Reise (D 2013) mit einer Einführung durch Caterine Hinestroza (Here and Black) im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
Der Film von Eva Knopf folgt den Spuren des Söldners Mohamed Husen. In der Kolonie Deutsch-Ostafrika geboren, schifft er Anfang der 1930er Jahre nach Berlin über, um seinen ausstehenden Sold einzufordern. In Berlin arbeitet er als Statist beim Film (u.a. mit Heinz Rühmann), im Kolonialverein und wird von der Universität als Sprachlehrer für Suaheli engagiert. Bald stehen jedoch anfängliche Kolonialinteressen für die Nationalsozialisten nicht mehr im Vordergrund, so dass Husens Expertise nicht mehr gebraucht wird.
Er gerät in Konflikt mit den Behörden und wird schließlich ins KZ Sachsenhausen deportiert. Anhand von Archivmaterial, Fotos und alten Akten enthüllt der Film dabei auch ein Stück deutscher Kolonialgeschichte. Schulvorstellungen sind in Kombination mit oder ohne Besuch der Ausstellung Black Germany before the Second World War (Goetheinstitut), in der auch Mohamed Husen portraitiert ist, buchbar: johanna.metzler@koki-freiburg.de
Mittwoch, den 25. Oktober 2017, 21:45 Filmvorführung: Majubs Reise (D 2013) im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg. (Wdh.).
Donnerstag, den 26. Oktober 2017 10:00* (Schulkino) und 19:30 Filmvorführung: Die Arier (D 2014) mit einer Einführung durch Caterine Hinestroza (Here and Black) im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg.
Vielfach preisgekrönter Dokumentarfilm von und mit der Schauspielerin/ Moderatorin/ Publizistin […] Mo Asumang. Noch nie hat sich jemand filmisch konkret an das Thema ARIER gewagt – obwohl unter der vermeintlichen Marke ARIER in Deutschland gegen Menschen anderer Religion, Hautfarbe oder Geschlechtsorientierung gehetzt und gemordet wurde und wird. Auf einer persönlichen Reise versucht die Afrodeutsche Mo Asumang herauszufinden, was hinter der Idee vom „Herrenmenschen“ steckt. Sie begibt sich zu Pseudo-Ariern auf Nazidemos, reist zu den wahren Ariern in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet dem Ku Klux Klan – Der Dokumentarfilm „Die ARIER“ ist eine tour de force in die Abgründe des Rassismus. Anmeldung zum Schulkino: johanna.metzler@koki-freiburg.de. Weitere Gruppenvorstellungen sind auf Anfrage möglich. Sie sind auch in Kombination mit einer Führung durch die Ausstellung Black Germany before the Second World War (Goetheinstitut), buchbar.
Dienstag, den 31. Oktober 2017, 17:30 Filmvorführung: Die Arier (D 2014) im Kommunalen Kino, Urachstraße 40, 79102 Freiburg (Wdh.).
Donnerstag, den 9. November 2017 18:00-20:00 Here and Black in der Kinderbuchwelt: Workshop für pädagogisch Arbeitende u. a. im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg.
Menschen unterschiedlicher Herkunft und unterschiedlichen Aussehens in Kinder- und Erstlesebücher mit einzubeziehen ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Realität von Vielfalt (in Gegenwart und Vergangenheit) abzubilden und somit als ‚Normalität‘ zu etablieren. Doch wie bezieht man am besten Diversität in Kinderbücher ein und macht sie zur Selbstverständlichkeit? Was macht ein gelungenes Kinderbuch in dieser Hinsicht aus, was ist eher kontraproduktiv? Wie funktioniert Identifikation in den Kinderbüchern, welche Art von Leserschaft sprechen sie an, welche Effekte haben die Darstellungen? In diesem Workshop werden Buchbeispiele vorgestellt, die sich mit Diversität beschäftigen. Im Dialog mit den Teilnehmenden werden Anforderungskriterien an Kinderbücher erarbeitet, die es ermöglichen, gelungene Darstellungen von weniger gelungenen (oder auch negativen Beispielen) zu unterscheiden.
Sonntag, den 12. November 2017, 18:00-20:00 „Was mich ausmacht“: Erzählcafé mit Nisma Bux-Cherrat im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg, Eintritt frei.
Im Schwarzwald aufgewachsen und an der Neuen Münchner Schauspielschule Ali Wunsch-König ausgebildet arbeitete Nisma Bux-Cherrat jahrelang als Schauspielerin auf deutschsprachigen Bühnen und beim Film. Als Schauspielerin, professionelle Sprecherin und Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin ist die deutsche Sprache immer ihr Arbeitsmaterial gewesen. Und doch ist sie sich als Afrodeutsche immer auch anderer Horizonte bewusst, die sie geprägt haben. Im Erzählcafé spricht sie über ihre ganz eigene deutsche Geschichte und darüber, was sie außerdem noch ausmacht – gekappte Verbindungen, literarische Einflüsse und die Herausforderung, eine eigene Haltung entstehen zu lassen. Weitere Infos auf http://www.hereandblack.org
Sonntag, den 19. November 2017, 18:00-20:00 Erzählcafé mit Harold Bradley Jr. (Rom), Oliver Bradley (Berlin) und Jermain Raffington (Berlin) im Goetheinstitut, Wilhelmstraße 17, 79098 Freiburg, Eintritt frei.
Der 1929 in Chicago geborene und in einer multiracial community aufgewachsenene Harold Bradley Jr. machte sich zunächst im American Football einen Namen. Nach einem Kunststudium in Perugia eröffnete er in Rom ein Kunstatelier, in dem auch Jazzkonzerte stattfanden. Größen wie Bob Dylan spielten in Bradleys „Folkstudio“. Neben der Kunst, der Musik und seiner wachsenden Familie begann er beim Film zu arbeiten und erschien in mehr als einem Dutzend italienischer Produktionen. Zurück in den USA produzierte Bradley eigene Filme, arbeitete als Kurator und Kunstvermittler, kehrte jedoch Ende der achtziger Jahre nach Rom zurück, wo er bis heute lebt. Nach Freiburg kommt Harold Bradley zusammen mit seinem Sohn Oliver Bradley, internationaler Kommunikationsberater und PR Manager, seit 1991 in Deutschland sesshaft. Jermain Raffington ist ehemaliger Profibasketballer, Moderator, Produzent und Macher von Schwarz Rot Gold TV. In Kooperation mit Carl Schurz Haus und Goetheinstitut. Mehr Infos unter http://www.hereandblack.org
Montag, den 20. November 2017, 20:00 Harold Bradley Jr. in Concert im Jazzhaus, Schnewlinstraße 1, 79098 Freiburg, Tickets: 11,80 €.
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